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Podnanos, Geburtsort der slowenischen Nationalhymne

Vipavaer Wein, zwei große Persönlichkeiten und zwei große Ideen

Der entzückende Blick auf den markanten Kirchturm, edler Tropfen und berühmte Landsleute zeichnen dieses freundliche Dorf am Fuße von Nanos aus. Darüber hinaus beziehen die Einwohner besonderen Stolz auch aus der weniger bekannten Tatsache, dass der Ort mit der Entstehung der slowenischen Nationalhymne verbunden ist.

Podnanos, das bis zum Ende des 2. Weltkriegs unter dem Namen Št. Vid bekannt war, ist eine alte Siedlung. Archäologischen Funden zufolge war das Gebiet bereits in der Bronze- und Eisenzeit besiedelt, bestimmt aber mit den Slawen. Die Siedlung entstand an einer wichtigen Verkehrsverbindung, die zuvor schon von den Römern benutzt wurde. In späteren Jahrhunderten wurde der Ort zur kleineren Handelsdrescheibe für den Vieh- und Agrarhandel, vor allem mit Wein, Obst und Getreide. Zur Zeit der Donaumonarchie war die Siedlung landesweit für den erstklassigen edlen Tropfen bekannt.

Vielleicht ist es kein Zufall, dass am Anfang des 19. Jahrhunderts Matija Vertovec, Fachautor, Polyglott und bereister Mann, hier sein Amt als Priester angetreten hat. Geboren im nahegelegenen Dorf Šmarje brachte er den Bauern von Vipava progressive Land- und Weinbaumethoden bei. In Slowenien ist Matija Vertovec am besten als Autor des Buches „Vinoreja za Slovence“ (slow. Weinbau für das slowenische Volk) bekannt, das somit das erste Fachwerk zum Thema Weinbau in slowenischer Sprach darstellt.

 

Matija Vertovec hat sich auch praktisch mit dem Weinbau befasst und aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, wie viel Hingabe und Leidenschaft er in dieses Unterfangen hineingesteckt hat. Im Jahre 1843 erschien in den „Landwirtschaftlichen und gewerblichen Nachrichten“ (slow. Kmetijske in rokodelske novice) sein Beitrag „Vinske terte hvala“ (Zum Lob der Weinrebe). In diesem Schreiben forderte Vertovec France Prešeren, der schon damals hochgeschätzter Dichter war, auf, ein Lobenslied an die Weinrebe zu verfassen. Man kann vermuten, dass dies France Prešeren wenigsten eine kleine Anregung für die „Zdravljica“ ein Jahr später gegeben hat.

Anno 1905, als der in Št. Vid geborene Komponist und Priester Stanko Premrl seinen Urlaub im Heimatort verbrachte, hat er „Zdravljica“ vertont. Fünfzig Jahre nach Vertovecs Aufruf wurde der bekannteste slowenische Trunkspruch damit von Stanko Premrl gerade in Podnanos musikalisch umgesetzt.

Noch später, im Jahr 1989, wurde die siebte Strophe von „Zdravljica“ mit der Melodie von Stanko Premrl als slowenische Nationalhymne anerkannt. Podnanos ging in die Geschichte als ihr Geburtsort ein.

Das schöpferische Gestalten der beiden Männer ist gut dokumentiert und belegt. Ihre Meisterwerke speisten sich aus der edlen Inspiration des lokalen Weines: Vertovec hat sich mit ihm im großen Teil seines Opus auseinandergesetzt, während Stanko Premrl zwischen den Weinreben auf die Welt kam. Wer weiß, vielleicht fand sogar der große France Prešeren einen Funken Inspiration für seine Meisterwerke im Vipava Wein.