Die südlichen Ausläufer des Trnovo-Waldes
Das gesamte Gebiet der südlichen Ausläufer des Trnovo-Waldes, das am Norden fast das ganze Vipava-Tal abgrenzt, ist ein geschütztes Naturgebiet. Die steilen Hänge und schroffen Wände der südlichen Ausläufer, die sich stufenweise über dem Vipava-Tal emporheben, wurden im Laufe der Jahrtausende von geomorphologischen Prozessen stark geprägt. So entstanden auf dem gesamten Gebiet des Landschaftsparks etliche Naturphänomene, wie etwa schroffe Wände, Inselberge, Naturbrücken, Abris und unterirdische geomorphologische Formen.
Auf diesen malerischen Ausläufern treffen und verknüpfen sich die dinarische und submediterrane Welt, was zu faszinierenden Vegetationsbesonderheiten führt. Auf den trockenen und windgepeitschten Karst-Hochwiesen befinden sich Fundstellen von Edelweiß und Genista holopetala. Eine botanische Seltenheit ist die Hladnikia (Hladnikia pastinacifolia), die man auf der Welt ausschließlich auf dem steinigen Grasland und in den Felsspalten des Trnovo-Waldes findet. Es handelt sich daher um einen Paleoendemiten, der auf lediglich 4 km2 zu finden ist. Die Pflanze wird bis zu 40 cm groß und besticht durch glänzende, gesägte geteilte Blätter, und einen weißen Blütenstand.
Diese submediterrane trockene Wiesenwelt beheimatet viele Schmetterling- und Vogelarten. Faszinierend sind zudem die Tierfossilien-Fundstellen.
Die südlichen Ausläufer des Trnovo-Waldes kann man am besten zu Fuß erreichen. Die Hänge sind nämlich von einer Fülle von Wanderwegen durchzogen. Wanderer sind begeistert von den Natursehenswürdigkeiten dieser Landschaft. Zwei davon stechen besonders hervor. Die erste, nämlich das Felsenfenster von Otlica bzw. „Otliško okno“ befindet sich oberhalb von Ajdovščina, am Rande der Hochebene in der Nähe des Dorfes Otlica. Die zweite ist eine Naturbrücke bzw. Fenster mit dem Namen „Skozno“, das sich oberhalb von Lijak, auf dem schroffen Rand des Trnovo-Waldes befindet. Weiters gibt es zwei sehr faszinierende Karstquellen. Bei der Quelle des Hubelj oberhalb Ajdovščina handelt es sich um die größte Wasserquelle des Vipava-Tala. Die Quelle des Lijak hingegen ist ein echter Sonderling unter den Karstquellen.
Auf den Ausläufern finden Wanderer auch weitere, weniger hervorstechende Natursehenswürdigkeiten. Unter der Mariakirche von Vitovlje liegt der See „Vitovsko jezero“, welches der höchstgelegene und einzige natürliche See im Vipava-Tal ist. Der kleine See ist etwas Besonderes aufgrund seiner Lage und Entstehung. Es liegt nämlich auf einem Karstgebiet auf einer wasserundurchlässigen Flysch-Schicht. Oberhalb des Dorfes Črniče gibt es eine sehenswerte Schlucht mit steilen und schroffen Felswänden, die vom Bach Konjščak erschaffen wurde.