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Die römische Festung Castra

Ajdovščina ist eine der meistuntersuchtesten römischen Gebiete im Vipava-Tal. Das liegt wahrscheinlich daran, dass von allen einst von den Römern besiedelten slowenischen Orten nur noch in Ajdovščina eine fast vollkommen geschlossene römische Festungsmauer mit vierzehn Türmen erhalten geblieben ist.

Als die Römer in den ersten Jahrhunderten vor Christus das bedeutende Zentrum Aquileia (slow.: Oglej) gründeten und eine Straße nach Razdrto in Richtung Emona (Ljubljana) durch das Tal gebaut wurde, entstand auf dem Gebiet der heutigen Stadt Ajdovščina eine Post- und Frachtstation mit dem Namen Mansio Fluvio Frigido (dt.: am kalten Fluss, gemeint ist der Fluss Hubelj). Später, im 1. Jahrhundert nach Christus, wurde eine neue Straße nach Ljubljana gebaut, die über Col und Hrušica (Ad Pirum) führte. In der zweiten Hälfte des 3. und Anfang des 4. Jahrhunderts wurde im Rahmen des Verteidigungssystem an der Ostgrenze an der Poststation Fluvio Frigido eine neue Festung erbaut, die Festung Castra. Sie war ein bedeutendes militärisches Zentrum mit permanenter militärischer Besetzung und Kommandantur.

In der Nähe der Festung Castra, auf einer Ebene zwischen Ajdovščina und Vipava, fand im Jahr 394 der Kampf zwischen dem Usurpator Eugenius und dem Kaiser Theodosius statt, der in die Geschichte eingehen sollte. Der Sieg des christlichen Theodosius über den heidnischen Gegner machte den Weg frei für das Christentum, das somit zur Staatsreligion wurde.

Im entscheidenden Moment des Kampfes – so schrieb es jedenfalls der antike Dichter Claudian – kam ein orkanartiger Bora-Wind auf, der die abgeschossenen Pfeile von Eugenius' Armee umdrehte und so entscheidend zum Sieg des Theodosius beitrug.

 

Ajdovščina entwickelte sich über die Jahrhunderte ausschließlich innerhalb dieser Festungsmauer. Die Festung Castra war bis ins frühe 5. Jahrhundert besiedelt. Auf den Überresten erbauten die ersten Siedler im 6. und 7. Jahrhundert einfache Wohnstätten. Im 9. Jahrhundert ließen sich dann die Slawen endgültig im Vipava-Tal nieder.

Eine Legende besagt, dass die Slawen, als sie die mächtigen Ruinen der Festung Castra sahen, die Erbauung dieser Festung einem menschenähnlichen Riesen namens Ajd zuschrieben. Daher stammt der heutige Name der Stadt Ajdovščina.

Bei der vor Kurzem durchgeführten umfassenden Erneuerung der Altstadt von Ajdovščina haben Archäologen im Bereich des Platzes Lavričev trg ein einstiges militärisches Stabsgebäude entdeckt – eine sogenannte Principia. Die Überreste sind heute in vier offenen Schaufeldern zu sehen, die in den Platz eingelassen und über eine Stufe begehbar sind. Die Felder zeigen die Hauptkommandostelle der Festung, die aus mehreren Räumen bestand.

Die gut erhaltene römische Festungsmauer mit einigen Türmen und die Überreste römischer Thermen sowie archäologische Funde, die im Museum in Ajdovščina aufbewahrt werden, laden zu einem Besuch ein. Wir empfehlen eine Besichtigung mit einem lokalen Fremdenführer, der Ihnen das Leben in dieser mächtigen römischen Festung lebendig vor Augen führen kann.

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